"Wegzeichen"

   

 

Wie sollen wir mit „dem Islam“ umgehen?

Ein Dilemma der Konservativen

 

Thomas Bargatzky

 

 

8. September 2017

 

Der Islam gewinnt vor dem Hintergrund der mit Entschiedenheit vorangetriebenen globalen Machtprojektion des Westens auch in der westlichen Welt selber Anhänger.

Konservative stehen dieser Lage jedoch recht hilflos gegenüber. Anstatt in den verschiedenen politischen Lagern und Bevölkerungsgruppen nach Mitstreitern zu suchen, die ebenfalls für die Familie, für das Gemeinwesen und auch für den Respekt religiöser Namen und Symbole eintreten, lassen sie sich zu einem Windmühlenkampf gegen die „Islamisierung des Abendlands“ verleiten. Sie erkennen nicht, daß Muslime, die schon seit längerer Zeit in Deutschland leben und hier sogar geboren wurden, in einem Kampf um die Bewahrung konservativer Werte Bündnispartner sein könnten. Westliche Konservative und Muslime haben einen gemeinsamen Gegner: den modernen „Kapitalismus als Religion“ mit seinem Korrelat, dem radikal-individualistischen Säkularismus, der sich als Teil der politischen Linken tarnt.[i]

 

Das Jahrhundert der Aufklärung und des radikal-individualistischen Säkularismus hat der Moderne eine ihr eigene Art der Dunkelheit gebracht, wie Benedict Anderson illusionslos anmerkt.[ii] Die westliche „Kulturrevolution“, die im Namen einer radikal-säkularistischen Umgestaltung unserer Gesellschaften die traditionellen Grundlagen des Zusammenlebens zerstört, [iii] stößt auf die Ablehnung seitens der Muslime, die konservativen Moralvorstellungen anhängen. In dieser Beziehung stehen sie auf einer Seite mit vielen Christen. [iv] Man kann aber auch Vertreter der klassischen politischen Linken zu diesem konservativen Lager zählen, sowie etliche Agnostiker und Atheisten, die wissen, daß man ohne konservative Werte keinen Staat regieren kann, auch keinen sozialistischen. Daher geht es hier nicht um „Rechts“ oder „Links“. Die konservative Sorge um die Bewahrung der Grundlagen des Zusammenlebens ist jenseits dieser politischen Polarität angesiedelt.

 

Der westliche Blick auf den Islam wird jedoch durch die Fokussierung der Medien auf den Dschihadismus völlig verzerrt. Dschihadisten wollen mit ihren monströsen Handlungen einen von lokalen Kulturen „gereinigten“ universellen „Gottesstaat“ errichten. Ihre Radikalität führt sie daher zur Gegnerschaft gegen normale Muslime, die ihren selbstgestrickten Vorstellungen vom Islam nicht entsprechen. Die weitaus überwiegende Anzahl der Opfer islamistischer Terroranschläge sind ja auch Muslime.

 

Die Furcht vor der „Islamisierung des Abendlands“ trägt daher mitunter paranoide Züge. Besonnene Wortführer erkannten die Gefahr einer pauschal anti-muslimischen Einstellung und ihrer Folgen für den sozialen Frieden. „Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“. Diese Worte sprach der damalige Bundespräsident Christian Wulff während seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit auf der zentralen Feier in Bremen. Dafür erntete er Lob und Tadel, wurde verspottet oder als Staatsmann gefeiert, der sich um die Integration der Muslime verdient gemacht habe.[v]

 

Leider waren Wulffs gutgemeinte Worte unglücklich gewählt und befeuerten die Kontroversen um den Islam in Deutschland, statt sie zu neutralisieren. „Der“ Islam, „das“ Christentum – das sind Abstraktionen. Sie dienen im Streit um die Integration bestenfalls zu politischen Parolen und Feuilleton-Artikeln – schlechtem Feuilleton, das sich der Deschner-Methode bedient. In seinem 1962 erstmals veröffentlichten Buch „Abermals krähte der Hahn“ sammelt der Schriftsteller Karlheinz Deschner alles auf, was sich in 2000 Jahren Kirchengeschichte an Negativem rund um das Christentum angesammelt hat und bündelt es zu seinem Zerrbild von „dem Christentum“[vi]. Da Kirchen von Menschen betrieben werden und nicht von Engeln und überall da Mist anfällt, wo Menschen am Werke sind, ist auch im Verlauf der Kirchengeschichte ein Misthaufen entstanden, in dem Deschner wühlt – so mein ehemaliger Religionslehrer, den ich seinerzeit versuchte, mit Deschners Werk herauszufordern.

 

Ebenso verhält es sich mit dem Islam und etlichen „Islamkritikern“. Mehr noch: „den“ Islam gibt es nicht. Er tritt uns in verschiedenen Rechtsschulen und durch die Art und Weise entgegen, wie ihn Bosniaken, Türken, Araber, Indonesier, Afghanen, Iraner u.v.a. leben. Historische und lokal gegebene Umstände sowie vorgängige kulturelle Traditionen in den jeweiligen Herkunftsländern sorgen immer für einen selektiven Umgang mit den Texten und Lehren einer Religion, für die Um- und Neuinterpretierung ihrer Leitsätze und Inhalte. So war es seit jeher im Christentum, und im Islam ist es nicht anders.

 

Für Lösung des Problems, um das es eigentlich geht, das Zusammenleben mit Muslimen in unserem säkularen Rechtsstaat, sind Abstraktionen wie „der Islam“ oder „das Christentum“ völlig wertlos. Die Bewältigung des Alltags und des Zusammenlebens geschieht ja nicht im abstrakten Raum solcher Groß-Kategorien, sondern in tagtäglichen Entscheidungen von kleinerer und größerer Tragweite bei der Lösung kleinerer oder größerer Probleme. Der türkische Frisör oder Ladenbesitzer kümmert sich in der Regel eher wenig um Umma, Dschihad und Kalifat, sondern fühlt sich vielleicht vom Finanzamt ungerecht behandelt, wenn er nicht zum Quartalsende sofort seine Steuererklärung abgibt. Darin unterscheidet er sich nicht vom deutschen Bäckermeister in derselben Straße, der ganz ähnliche Probleme hat.

 

Westliche Konservative - also Christen, Muslime und auch antikapitalistische Linke - haben jedenfalls manches, was sie miteinander verbindet. Sie sind potentielle Verbündete in der Abwehr der Folgen der Radikalsäkularisierung und stehen im politischen Kampf um die Erhaltung grundlegender sozialer und humaner Werte gegenüber den Ansprüchen der radikalsäkularen Umformung der Gesellschaft auf derselben Seite. Die entscheidende Trennlinie verläuft heute nämlich nicht zwischen den Kulturen, [vii] sondern zwischen Konservativen und Radikalsäkularisten. „Muslime stimmen tendenziell mit christlichen Konservativen überein“, meint auch der Islamismus-Experte Olivier Roy, aus diesem Grund hat wohl auch die Mehrheit der amerikanischen Muslime im November 2000 für George W. Bush gestimmt.[viii]

 

Leider sind Teile des konservativen Lagers bislang offenbar nicht in der Lage, strategisch zu denken und politisch zu handeln, denn dazu müßte man Bündnisse mit jenen Teilen der Bevölkerung schließen, die die gleichen grundlegenden Werte vertreten, die ebenfalls für Familie und Gemeinwesen eintreten und die Abtreibung und die Frühsexualisierung unserer Kinder ablehnen. Stattdessen tappen Konservative in die Fallen des Anti-Islamismus, die beispielsweise von Organisationen wie dem „Gatestone Institute“[ix] aufgestellt werden. Das ist ein amerikanischer Think Tank unter der Leitung von John R. Bolton, einem in der Wolle gefärbten Neokonservativen, dessen ganze Berufslaufbahn der globalen Machtprojektion der USA gewidmet war. Die Gefahr für unsere Kultur und unser Gemeinwesen geht jedoch nicht von einer abstrakten Islamisierung aus, sondern vom realen rabiaten Radikalsäkularismus, der das Individuum aus seinem natürlichen Geschlecht und allen notwendigen überindividuellen Bindungen herauslösen möchte. Dies kommt den Machtphantasien der Neokonservativen entgegen, und die Schaffung von Zwisten unter Konservativen beseitigt Hindernisse beim Aufbau ihrer „Schönen Neuen Welt“.



 

[1] Eine ausführliche Darstellung dieser Problematik findet man in meinem Internet-Artikel „Die Konservativen und der Islam“. Geolitico, 27.Juli 2017. http://www.geolitico.de/2017/07/27/die-konservativen-und-der-islam/

[1] Benedict Anderson: Imagined Communities. Reflections on the Origins and Spread of Nationalism (Revised Edition). – London: Verso, 2006, S. 11.

[1] Siehe Thomas Bargatzky: Sind Sie auch aufgeklärt? Z für Zukunft, Ausgabe 17/18, S. 72-75, 2017.

[1] Adam Garrie: Islam teaches conservative values – so does Christianity. The Duran, 20. Juni 2017.

[1] Der Tagesspiegel, 03.10.2010.

[1] Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn. Eine Demaskierung des Christentums von den Evangelien bis zu den Faschisten. – Reinbek: Rowohlt, 1972.

[1] Siehe Samuel P. Huntington: The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order. – New York: Simon & Schuster, 1996.

[1] Olivier Roy, Der islamische Weg nach Westen. Globalisierung – Entwurzelung – Radikalisierung. - München: Pantheon/Random House, 2006, S. 87, 333.

[1] https://www.gatestoneinstitute.org/

 

 

 

 

Trumps Mauer und die Flüchtlingskrise in Europa

 

 

Thomas Bargatzky

 

18. August 2017

 

 

Könnte sich hinter der Absicht von US-Präsident Donald Trump, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu errichten, um die illegale Einwanderung aus Lateinamerika zu verhindern, mehr verbergen als nur der Wunsch, die Sorgen und Ressentiments einer einwanderungsskeptischen Wählerklientel für seine politische Agenda einzuspannen? Trump ist mit Recht kritisiert worden. Der massive Ausbau von Grenzanlagen wäre nicht nur eine überflüssige negative Geste gegenüber Mexiko, sondern auch teuer und nutzlos. Wer aufgrund der desolaten wirtschaftlichen und sozialen Lage in einigen Ländern Lateinamerikas wirklich den festen Willen besitzt, von Süden her in die USA zu gelangen, wird sich durch keine Mauer aufhalten lassen. Der illegalen Einwanderung wird man mit technischen, polizeilichen und administrativen Maßnahmen kaum Herr werden, außerdem liegt sie wegen der niedrigen Löhne im Interesse der amerikanischen Wirtschaft.

 

Vielleicht beruht der Wunsch Trumps - oder seiner Berater - nach einer Mauer an der Südgrenze der USA aber nicht nur auf wahltaktischen Erwägungen. Um einen Anhaltspunkt dafür zu gewinnen, welche anderen Motive dahinterstehen könnten, müssen wir uns zurück in die Zeit des Kalten Krieges begeben.

 

Robert Gates, Direktor der CIA von 1991 bis 1993 und zuletzt Verteidigungsminister unter Präsident Barack Obama, beschreibt in seinen Erinnerungen die Ängste, die die Regierung von US-Präsident Carter wegen der sowjetisch-cubanischen Unterstützung revolutionärer Bewegungen in Zentralamerika, dem „Hinterhof“ der USA, umtrieben. Bei William Casey, dem CIA-Direktor unter Präsident Ronald Reagan, steigerten sich solche Ängste zur Besessenheit. Die Vorstellung sowjetischer Umtriebe in Zentralamerika ließen Casey keine Ruhe: Die Sowjets, so glaubte er, wollten die Regionen südlich der US-Grenze in einem Zustand der permanenten Instabilität halten. Dadurch sollte die Aufmerksamkeit der USA von den Bedrohungen abgelenkt werden, die von den sowjetischen Aktivitäten in Europa, Asien und Afrika ausgingen. Ziel der sowjetischen und cubanischen Politik sei es, jedes Land von Panama bis Mexiko zu destabilisieren oder zu kontrollieren. Dadurch sollten Flüchtlingsströme zu Land und zu See über den Golf von Mexiko ausgelöst werden, die gegen die US-Grenze anprallen. „Wenn Zentralamerika verloren geht“, so Casey zu Reagan, „dann geht damit auch unsere Glaubwürdigkeit in Asien, Europa und der NATO verloren“[1].

 

Gates läßt die Frage offen, ob die sowjetische Führung tatsächlich solche Pläne verfolgte. Auszuschließen ist es nicht und angesichts der Rivalität der Supermächte zur Zeit des Kalten Krieges ist es sogar durchaus plausibel, der sowjetischen Seite dergleichen zu unterstellen. Diese Frage sei den Historikern überlassen. Mir kommt es an dieser Stelle auf etwas anderes an: Vor dem Hintergrund der Gedanken Caseys erscheint die Flüchtlingskrise in Europa und dem Nahen Osten in neuem Licht. Die Vorstellung, politische und soziale Destabilisierung durch das Verursachen von Flüchtlingsströmen zu schaffen, war der Leitung der CIA vertraut, nur wurde diese Strategie seinerzeit der Sowjetunion zugeschrieben. Sie könnte jedoch als Blaupause für demographische Destabilisierungsprozesse im Rahmen der gegenwärtig weltweit vom US-Imperium vorangetriebenen Machtprojektion dienen.

 

Wenn wir den Verantwortlichen in Politik, Militär und Geheimdiensten der USA solch eine Absicht hypothetisch unterstellen, dann nähern wir uns einer Erklärung der Flüchtlingskrise. Auf die Lage in Europa nach dem Irak-Krieg, dem Libyen-Krieg und seiner Fortsetzung in Syrien übertragen, bedeutet dies: Es soll Unruhe und Destabilisierung in den Regionen südlich und westlich der russischen Grenzen geschaffen werden. Rußland soll zu Maßnahmen zur Wahrung seiner Sicherheitsinteressen provoziert werden, die ihrerseits wieder eine Rechtfertigung dafür liefern, die NATO-Expansion voranzutreiben,[2] um sogenannten „Aggressionen Rußlands“ schon im Vorfeld zu begegnen. Durch die Unterstützung von Dschihadisten in Syrien im Kampf gegen die legitime Assad-Regierung soll womöglich eine Gotteskrieger-Armee ins Leben gerufen werden, die über Tschetschenien in die islamisch geprägten Regionen der Russischen Föderation einsickert und für die Destabilisierung von Rußlands Grenzen im Kaukasus und zu Zentralasien sorgt. Damit könnte die Überlegung verbunden sein, Rußlands Aufmerksamkeit von seiner Westgrenze abzulenken, dem Aufmarschgebiet der NATO. Die durch die permanenten offenen und verdeckten Kriege in Nahost ausgelöste Flüchtlingswelle hält zugleich die europäischen „Verbündeten“ – sprich: Vasallen - der USA in Atem, bindet deren Energien und sorgt somit dafür, daß sie sich nicht auf ihre eigenen Interessen besinnen.

 

Der Ruf Präsident Trumps nach einer Mauer an der Grenze zu Mexiko könnte Ausdruck der Sorge sein, daß Rußland sich auf ähnliche Weise gegenüber den USA revanchiert. Und Trump kann sich bezüglich Mexikos ein Auftreten erlauben, das sich sein Vorgänger so nicht leisten konnte.

 

Ist dies eine „Verschwörungstheorie“? Oder steht zuviel „könnte“ und „womöglich“ hinter diesen Überlegungen? Ich glaube nicht. Seit dem Ende das Kalten Krieges steht die amerikanische Außenpolitik im Zeichen der Schaffung einer unipolaren Welt. Präsident George H.W. Bush gab in offiziellen Reden die Parole von der „new world order“ aus, der Neuen Weltordnung der Freiheit, der Menschenrechte und der Demokratie nach amerikanischem Vorbild in jedem Land der Erde. Der Philosoph Francis Fukuyama verkündete das „Ende der Geschichte“ und den globalen Sieg des „American Way of Life“ [3]. Dieser Triumphalismus schuf den Nährboden für die Herausbildung einer „Grand Strategy“ für die Aufrichtung der amerikanischen Welt-Hegemonie.[4]

 

Afghanistan, Irak, Syrien, Libanon, Somalia, Sudan, Libyen und demnächst vielleicht auch Iran und Nordkorea: Die Flüchtlings- und Einwandererströme sind das Ergebnis einer langen Reihe westlicher Interventionen in Regionen, die aufgrund geostrategischer Interessen oder für die Versorgung des Westens mit Energie und Rohstoffen von großer Bedeutung sind. Die offizielle Begründung lautet freilich, man kämpfe für Menschenrechte, Demokratisierung, gute Regierungsführung und „unsere Werte“. Die Resultate dieser Art von Politik machen uns täglich zu schaffen und was wir derzeit erleben, ist wohl nur der Vorgeschmack auf schlimmeres, denn eine grundlegende Wende im politischen Handeln des Westens ist nicht zu erkennen. Nach den gescheiterten Imperien auf der Basis der Rasse und der Klasse soll nun das Imperium der Kasse errichtet werden. Souveräne Staaten und Nationen stehen dieser „Schönen Neuen Welt“ im Wege und müssen daher destabilisiert werden. Präsident Trumps Ruf nach einer Mauer ist ein Zeichen dafür, daß der Kampf der „Korporatokratie“ [5] für die unipolare Welt weiter geht.



[1] Robert M. Gates: From the Shadows. The Ultimate Insider’s Story of Five Presidents and How They Won the Cold War. - New York: Simon & Schuster, 1996/2006, S. 160f., S. 299.

[2] Mahdi Darius Nazemroaya: The Globalization of NATO. – Atlanta: Clarity Press, 2012.

[3] Francis Fukuyama: The End of History and the Last Man. – New York: The Free Press, 1992.

[4] Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard. American Primacy and Its Geostrategic Imperatives. - New York: Basic Books, 1997.

[5] Mit dem Wort „corporatocracy“ bezeichnet der abtrünnige „ökonomische Auftragskiller“ John Perkins die mächtigen transnationalen Banken- und Wirtschaftskreise, die das Projekt der unipolaren Welt vorantreiben: The Secret History of the American Empire. The Truth About Economic Hit Men, Jackals, and How to Change the World. - New York: Penguin/Plume, 2007.

 

 

 

Willkommen Maestro Wong, oder: Auf die Kunst kommt es an

 

Thomas Bargatzky

(12. August 2017)

 

Ab Herbst 2018 wird auch die Stadt Nürnberg an das „One Belt, One Road“-System angeschlossen, das von China vorangetriebene große interkontinentale Infrastruktur-Netz zwischen Asien, Europa und Afrika. Im Herbst 2018 tritt nämlich Kahchun Wong sein Amt als neuer Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker an. Der 1986 in Singapur geborene Maestro hat trotz seiner jungen Jahre schon vieles erreicht. Internationales Renommee gewann der Schützling des großen Kurt Masur nicht zuletzt auch durch den Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb der Bamberger Symphoniker, aus dem er 2016 als erstplazierter Gewinner hervorging.

 

Was haben aber Hochgeschwindigkeitszüge, eine moderne Verkehrs-Infrastruktur und die dynamische Wirtschaftskooperation im eurasisch-afrikanischen Raum mit der Leitung eines deutschen Symphonieorchesters zu tun? Aus chinesischer – und überhaupt asiatischer – Sicht: vermutlich sehr vieles. Das Einlaufen der „Schwarzen Schiffe“ des amerikanischen Kommodores Matthew Perry in die Bucht von Edo (Tokio) im Jahre 1853 und die erzwungene Öffnung der japanischen Häfen führten in Japan ab 1868 zur sogenannten „Meiji-Restauration“. Das Shogunat wurde abgeschafft und Japan gelang binnen weniger Jahrzehnte eine rasante wissenschaftlich-technologische Aufholjagd gegenüber dem Westen. Die Aneignung europäischer Kultur, Technik und Wissenschaft war die Devise, um sich des Westens mit dessen eigenen Mitteln erwehren zu können und nicht in koloniale Abhängigkeit zu gelangen. Kant, Goethe und Richard Wagner waren aus japanischer Sicht ebenso Teil des europäischen „Kulturpakets“. Literatur, Kunst und Philosophie des Westens sind ebenso unverzichtbar, wie Technik und Naturwissenschaft, um mit dem Westen gleichzuziehen, ja ihn sogar zuletzt zu übertreffen.

 

Dieses ganzheitliche Verständnis prägt auch den Umgang anderer asiatischer Völker mit der europäischen Kultur, daher arbeiten zunehmend Musiker aus Asien in den Symphonieorchestern Europas und der Vereinigten Staaten von Amerika, daher begegnen wir immer wieder herausragenden asiatischen Sängern und Instrumentalsolisten, daher stehen immer häufiger Dirigenten aus Asien als Gast am Pult eines Orchesters oder übernehmen Chefposten, wie zuletzt auch Maestro Kahchun Wong.

 

Multimedia, die Vernetzung verschiedener Medien wie Computer, Fernsehen und Telefon, der Erwerb von Kompetenz im Umgang mit der Informationstechnologie – dies sind bildungspolitische Leitthemen unserer Tage. Unser Bildungssystem müsse sich diesen Herausforderungen stellen, damit unsere Kinder die „Informationsexplosion“ in den Griff bekommen – so vernimmt man es immer wieder. Bereits 1994 hat der Publizist und Kommunikationswissenschaftler Peter Glotz auf einem medienpolitischen Kongress der Friedrich-Ebert-Stiftung an die deutschen Kultusminister appelliert, das Thema Multimedia ernst zu nehmen. Ein Laptop müsse in jeden Schulranzen, so lautet Glotz‘ häufig kolportierte Forderung, die beinahe schon den Status eines Sprichworts erlangt hat.

 

Über die Bedeutung der Informationstechnik braucht an dieser Stelle nichts Wesentliches gesagt zu werden. Ohne Informationen können wir keine Entscheidungen treffen und auch Wissenschaft und private Recherche lassen sich ohne IT-Kompetenz nicht mehr ernsthaft betreiben. Niemand würde den Wert der Informationstechnologie heute noch bestreiten wollen. Nun ist aber wirklicher Erkenntnisfortschritt eher selten, trotz aller Vermehrung von Informationen. Überspitzt kann man behaupten, dass es kaum eine wissenschaftliche Theorie gibt, die nicht Ideen enthält, die bereits in Antike und Spätantike gedacht wurden. So lehrte Aurelius Augustinus (354 – 430), dass Gott mit der Welt auch die Zeit geschaffen habe.[1] Das Universum entstand also nicht in der Zeit, sondern mit ihr. Die moderne naturwissenschaftliche Version dieser Lehre ist als Theorie vom „Urknall“ bekannt.

 

Der Geist denkt in Ideen, nicht in Informationen, mahnt der amerikanische Historiker Theodore Roszak in seiner Kritik der „Mythen des Computer-Zeitalters“[2]. Eine Kultur überlebt nur kraft der Macht und Fruchtbarkeit ihrer Ideen. Die großen moralischen, religiösen und metaphysischen Ideen unserer Kultur wie „Alle Menschen sind gleich“ beruhen ja nicht auf Tatsachen, sondern sie lassen Tatsachen überhaupt erst als sinnvolle Informationen in unser Bewusstsein treten. Ein Überfluss an Informationen könne dagegen Ideen verdrängen und insbesondere den kindlichen Geist mit zusammenhanglosen Fakten derart verwirren, dass er jede Orientierung verliert. Die Hauptaufgabe der Schulbildung sollte es daher doch sein, den Geist im Umgang mit Ideen zu schulen. Die Schule sollte also dem Orientierungsverlust im Gefolge der Perfektionierung unserer Informationssysteme entgegentreten und ihn nicht auch noch fördern.

 

Man merkt, Roszak hat sein Buch vor der Umsetzung des „Bologna-Prozesses“ in Europa geschrieben, sonst hätte er wohl seine Kritik der Schulbildung noch um eine Klage über die Zerstörung der Bildung an den Philosophischen Fakultäten der europäischen Universitäten, insbesondere der deutschen, ergänzt.

 

Bildung muss das Herz stärken, das „Organ für Sinn“, wie es der Benediktiner David Steindl-Rast nennt.[3] Dazu braucht es cultura: Pflege durch die Auseinandersetzung mit jenen Ideen, die die westliche Kultur seit mehr als 2500 Jahren prägen. Informationen können früher oder später veralten, aber dass man keine moderne Atomphysik treiben kann, ohne die griechische Naturphilosophie zu kennen, wusste ein Werner Heisenberg schon als Schüler. Der hatte keinen Laptop im Schulranzen, aber dafür seinen Platon.

 

Die großen Naturwissenschaftler des vergangenen Jahrhunderts besuchten in der Regel aber nicht nur ein humanistisches Gymnasium, es finden sich auch etliche musikalisch Begabte unter ihnen. Einstein spielte bekanntlich Violine, Max Planck spielte Klavier und Cello. Womit wir wieder am Beginn dieser Betrachtungen angelangt sind: Willkommen in Nürnberg, Maestro Wong. Asien, China wissen, worauf es ankommt: auf die Kunst. Ohne Pflege der Kunst keine großen, zündenden Ideen, keine Visionen, kein „One Belt, One Road System“. Von Asien lernen, ist heute die Devise: „Art matters“.

 

Siehe auch: https://forumworldcultures.blogspot.com/2017/08/2018-kahchun-wong-chefdirigent-der.html

 



[1] In seiner Schrift „Bekenntnisse“, Buch XI, ab Kap. 10. – Siehe Aurelius Augustinus: Bekenntnisse. Vollständige Ausgabe. Eingeleitet und übertragen von Wilhelm Thimme. – München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1982, S. 308ff.

[2] Theodore Roszak: Der Verlust des Denkens. Über die Mythen des Computer-Zeitalters. – München: Droemer Knaur, 1986, S. 135. (Amerikanische Originalausgabe: The Cult of Information, 1986).

[3] David Steindl-Rast: Die Achtsamkeit des Herzens. Ein Leben in Kontemplation. – München: Wilhelm Goldmann Verlag, 1988. (Amerikanische Originalausgabe: A Listening Heart. Überarbeitete Auflage 1999).

 

 

 

 

Europe - Turkey’s future?

 

Thomas Bargatzky

(10 August, 2017)

 

The recent deterioration of relationships between Turkey and the EU, and especially between Turkey and Germany, is a cause for concern among political observers and commentators in Turkey and Germany. Some Turkish commentators would continue to see. Turkey’s future in Europe and „nowhere else“ [1]. This opinion, however, betrays an amazing extent of innocence. In 1987, Turkey made her application to accede to the European Economic Community. Status as a candidate for full membership of the European Community (EU) was granted in 1999. As a result of President Erdogan’s victory in the constitutional referendum in April 2017, accession negotiations have stopped. Turkey has now been kept waiting for thirty years.

 

European political elites are nonplussed and irritated by the rise to power of President RecepTayyip Erdogan and the AKP. They fail to understand, however, that this is partly a result of their attitude toward Turkey. The reason for the refusal to accept Turkey as a member of the EU is not due to the EU being a „Christian Club“. Christianity in Europe is dead as a political force. It is considered to be an indicator of an enlightened state of mind to pile rubbish on Christian symbols and holy names, and often obscenity accompanies blasphemy. Furthermore, the axe is laid unto the roots of family and society in the West. In Germany, for example, the youth organization of the Green Party demands the abolishment of traditional marriage and its replacement by multi-person groups. The Green Party is the political party which has portrayed itself as a main sponsor of Turkish interests in Germany.

 

It is hard to imagine that the Turkish people would feel at home in such a moral and mental environment. Turkey will never be admitted to full membership status of the EU, because Turkey stands for all those traditional values which are denigrated by the West’s ruling elites: faith, family, community, and patriotism.

 

Undermining traditional moral and social values results from the transformation of the multi-polar Cold War-era into the unipolar world dominated by Washington after the end of the Cold War and the collapse of the Soviet Union. The West was seized by fits of an unrelenting triumphalism. US-President George H.W. Bush announced a „new world order“ guided by the „American Way of Life“, underwritten by world-wide American power projection. Military power should be supported by American soft power. According to Zbigniew Brzezinski,[2] former National Security Advisor to US-President Jimmy Carter and grey eminence of American security politics till his death, American culture should be used as a tool for the promotion of American economic and political interests.

 

Relations between Turkey and the West have reached a crossroads. No one should be surprised if Turkey were to reconsider and readjust her military, economic, and foreign policy alliance with the West. The USA supports the outlawed Kurdish PKK through its Syrian wing, the YPG, with heavy weapons, ammunition and military training. Turkey’s concerns that Syrian militants might establish terrorist enclaves on the Turkish side of the border are ignored. Germany depicts Turkey as an unsafe country for its tourists and investors. Germany’s imperious behaviour, in particular, is rankling Turkey’s sensitivity. Turkish politicians and commentators would agree that Germany owes Turkey and President Erdogan gratitude, because in 2015 Turkey took drastic steps to stem the flow of refugees from Syria across the Aegaen Sea to the Greek islands.[3] Germany, however, serves as America’s foot-soldier and watchdog in Europe. Germany’s task is to keep European nations in their place inside the EU, and Turkey in its place outside Europe.

 

Increasing cooperation with Russia marks a step forward toward diversifying Turkey’s options. Yet it is not only the Russian option which would increase Turkey’s room for manoeuvre vi-à-vis the West. The entry of India and Pakistan into the Shanghai Cooperation Organization (SCO) in June 2017 is a re-shuffling of the cards for the game over influence and resources in Eurasia. If Turkey decides to exit NATO and to join an expanded SCO, it will be part of an alliance that now represents roughly half of humanity and probably more than 25% of global GDP. Such a step by Turkey would mark a watershed in post-Cold War history. Others might follow, and this would seriously weaken the West’s capability to wage endless wars for “democracy” and “Western values”, to foster “regime change” and support “colour revolutions”. All things considered, Turkey may well come to the conclusion that the future of the country is in Eurasia and the SCO – nowhere else.

 

 



[1] Murat Yetkin: Turkey’s future is in Europe – nowhere else. Hürriyet Daily News, June 15, 2017. http://www.hurriyetdailynews.com/turkeys-future-is-in-europe--nowhere-else.aspx?PageID=238&NID=114299&NewsCatID=409

[2] Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard. American Primacy and Ist Geostrategic Imperatives. – New York: Basic Books, 1997, p. 25.

[3] Ilnur Cevik: Germany owes Turkey, Erdogan deep gratitude. Daily Sabah, July 25, 2017. https://www.dailysabah.com/columns/ilnur-cevik/2017/07/26/germany-owes-turkey-erdogan-deep-gratitude

 

 

 

 

 

 

„The Germans to the Front“: Imperiale Angriffe 1900 - und 2013? 

 

 

Thomas Bargatzky

(9. September 2013)

 

Zur Bekämpfung des sogenannten „Boxeraufstandes“ setzte sich im Juni 1900 ein 2117 Mann starker internationaler Verband von Tientsien auf Peking in Bewegung. Deutschland stellte 509 Mann. Während des Feldzuges erscholl der legendäre Befehl „The Germans to the front“.

 

Auch heute soll sich Deutschland wieder an einem „Militärschlag“ beteiligen - gegen Syrien, wenn auch nicht gerade mit Bodentruppen. „Militärschlag“ das ist nichts weiter als eine beschönigende Umschreibung für „Angriffskrieg“ - gegen einen souveränen Staat, mit dem Deutschland keinen Streit hat, der Deutschland nicht angegriffen hat. Heute geht es freilich nicht um koloniale Eroberungen, heute soll die internationale Gemeinschaft im Rahmen der von den Vereinten Nationen 2005 ausgerufenen Schutzverantwortung - „responsibility to protect“ (R2P) - einen Diktator „bestrafen“, der angeblich Giftgas gegen sein Volk eingesetzt hat - zuletzt unter den Augen der UN-Mission, die solche Einsätze untersuchen sollte. Das wäre so, als ob ein Mörder die Polizei ruft, während er dabei ist, sein Verbrechen zu begehen. Aber Deutschland muß diesmal dabei sein, heißt es, damit es nicht an internationalem Einfluß einbüßt, wie 2011 im Falle Libyens, wo es „untätig zusah“ - so predigen es jedenfalls seit Wochen Politiker und Journalisten der meisten „Qualitätsmedien“.

 

Deutschland hat seinerzeit genau das Richtige getan, als es sich nicht am Libyenkrieg beteiligte. Der kanadische Anthropologe Maximilian Forte hat 2012 ein Buch vorgelegt, in dem er auf der Grundlage einer Fülle von Textzeugnissen und Artikeln ein Bild des Angriffskrieges gegen dieses Land zeichnet, das den von den „mainstream“-Medien popularisierten Quasi-Mythos vom Volksaufstand als Lügengebäude entlarvt - ein Aufstand, der selbstlos vom Westen unterstützt wurde, um den bösen Diktator (Gaddafi) hinwegzufegen, damit Demokratie und Menschenrechten zum Durchbruch verholfen werde.(1) Der Autor kann sich auch auf die durch WikiLeaks möglich gemachte Lektüre der elektronischen Korrespondenz der US-Botschaft in Tripolis stützen. Es handelte sich um einen Angriffskrieg, der unter dem Deckmantel angemaßter „Schutzverantwortung“ knallhart ökonomische und politische Dominanzinteressen verfolgte. Dieser Krieg gegen Libyen war auch ein Krieg gegen Afrika, so der Untertitel des Buches, in dem der Westen, d.h. die USA, sich den Zugriff auf afrikaniscnes Erdöl sichern wollte. Afrika wird für den Westen als Lieferant von Energie und strategisch wichtigen Metallen immer bedeutender. Gaddafi stand ihm dabei im Wege. Er hatte sich die politische und wirtschaftliche Einigung Afrikas zum Ziel gesetzt und dafür auch viel Geld investiert - Mittel, die für den Aufbau Libyens fehlten, woraus ein Teil des Widerstands gegen ihn zu erklären ist.

 

Hinter der humanitaristisch verbrämten Krieghetze gegen Syrien verbergen sich ebenfalls handfeste materielle Interessen seitens des Westens. Es geht darum, ob Europa in Zukunft durch die sogenannte „Islamische Pipeline“ mit Erdgas vom Persischen Golf versorgt wird, die vom schiitischen Iran über den Irak nach Syrien verlaufen soll, oder durch die „Arabische Pipeline“, die von den sunnitischen Ländern Katar und Saudi-Arabien ausgeht und über Syrien in die Türkei führt. Syrien ist somit eine entscheidende Relaisstation bei der Umleitung der Erdgasströme aus dem Nahen Osten nach Europa. Dort haben sich wirtschaftliche Interesse und religiöse Gegensätze zu einem schwer entwirrbaren Knäuel verheddert. Syrien, Irak und Iran vereinbarten am 25. Juli 2011 im Abkommen von Bushehr ein Investitionsprogramm im Umfang von 10 Milliarden $US zur Konstruktion einer Erdgasleitung, die ab 2014 täglich 110 Millionen Kubikmeter Gas aus dem iranischen Süd-Pars Erdgasfeld im Persischen Golf nach Damakus leiten soll. Syrien soll taglich 20-25 Millionen Kubikmeter Gas iranisches Gas abnehmen. Diese Gasleitung soll letztlich bis Libanon und Europa verlängert werden und Irans Rolle als „global player“ auf dem Energiemarkt festigen.(2)

 

Der Iran, Hauptgegner der sunnitischen Staaten Katar und Saudi-Arabien, ist für die USA ein „Schurkenstaat“, dessen Einfluß unter allen Umständen zurückgedrängt werden soll. Als Syrien sich in der Pipeline-Frage für die „schiitische Lösung“ entschied, kamen der Westen und seine Verbündeten Katar und Saudi-Arabien offenbar überein, daß dort „regime change“ nötig ist und Assad gestürzt werden muß. Etwa um die Zeit der Unterzeichnung des Bushehr-Abkommens begann auch der Aufstand in Syrien gegen die Assad-Regierung.(3)

 

Deutschland sollte nicht an der Seite von Al-Kaida in Syrien stehen, neben „Freiheitskämpfern“, die es in Afghanistan als „Terroristen“ bekämpft, in einem Krieg, der von arabischen Staaten finanziert wird, wie US-Außenminister Kerry zugab, um die Bedenken des US-Kongresses wegen der Kosten eines neuen Krieges zu zerstreuen.(4)

 

Wenn wieder gerufen wird: „The Germans to the front“, sollte Deutschland dem Ruf nicht folgen.

 

 

(1) Maximilian Forte: Slouching towards Sirte. NATO’s war on Libya and Africa. Montreal, Baraka Books, 2012.

 

(2) Iran, Iraq, Syria will sign the largest gas pipeline project in Middle East. Tehran Times 23. Juli 2011 (online: www.tehrantimes.com, letzter „update“: 28. November 2011); July 2011: Iraq, Iran, Syria sign $ 10 billion gas-pipeline deal. “Follow the money”, www.wordpress.com.

 

(3) Dmitry Minin: The geopolitics of gas and the Syrian crisis: Syrian “opposition” armed to thwart construction of Iran-Iraq-Syria gas pipeline. Global Research (online), 3. Juni 2013.

 

(4) Arab nations offer to help pay for Syria strike, John Kerry says. www.huffingtonpost.com, unter Verweis auf Agence France Presse, 4. Sept. 2013.